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Pampa am Rio Yacuma
Nicht alle Gebiete Amazoniens sind von undurchdringlichen Urwäldern bedeckt. Sowohl im Süden als auch im Norden erstrecken sich riesige Feuchtsavannen und Sumpfgebiete, Llanos oder Pampa genannt. Während der Regenzeit stehen sie oftmals großflächig unter Wasser. In der bolivianischen Pampa wird traditionell extensive Viehwirtschaft betrieben. Die Camps und Herbergen der Reiseveranstalter in diesem Gebiet befinden sich entlang des Flusses Yacuma, die von Rurrenabaque in ca. zwei Stunden mit dem Jeep erreichbar sind. Im Gegensatz zum Regenwald hat man in der Pampa ausgezeichnete Möglichkeiten, Wildtiere zu beobachten. Während der Bootsfahrten auf dem Fluss kann man mit rosa Flussdelfinen schwimmen. Unzählige Vogelarten sind hier heimisch. Wasserschildkröten sonnen sich auf umgekippten Baumstämmen, Kaimane lauern an der Uferböschung. Zudem ist es möglich, Wasserschweine und verschiedene Affenarten zu beobachten. Vor allem in der Trockenzeit hat man sehr gute Chancen, Anakondas zu sehen.

Exkursionen in die Pampas beinhalten den Transport im Jeep, Bootsausflüge auf dem Fluss Yacuma, Unterkunft in rustikalen Camps oder Herbergen, Verpflegung sowie lokale Reiseführer. Mit steigenden Besucherzahlen in den letzten Jahren hat sich der Zustand des Schutzgebietes drastisch verschlechtert. Sämtliche Agenturen arbeiten fast ausschließlich mit Verbrennungsmotoren. Schlecht ausgebildete Guides drehen ununterbrochen Kreisel, um Vögel aufzuscheuchen oder Delfine anzulocken. Über den Wunsch, mit Delfinen zu schwimmen, vergessen die meisten Touristen die Folgen. Um den Komfort der Camps zu erhöhen, werden Verbrennungsmotoren auch zur Strom- und Wasserversorgung eingesetzt. Die Wasserverschmutzung durch Rückstände und schlechte Wartung ist enorm, zumal Ölwechsel natürlich direkt im Fluss durchgeführt werden. Eine Alternative wäre Gas oder Solarenergie. Die Sonne scheint gratis, und gemeinsam mit dem Tourismusbüro gibt es ein Finanzierungsprojekt für Solarpaneelen, um z.B. Strom für die Wasserpumpen oder Funkgeräte zu erzeugen. Informationen, welche Agenturen sich erfolgreich am Projekt beteiligt haben, gibt es in der Tourismusinformation. Helfen würde auch ein Umdenken bei den Besuchern. Ein Camp ist eben kein Hotel und drei Tage, zwei Nächte hält man sicher auch ohne elektrisches Licht, einen Kühlschrank und heiße Duschen aus!

Ein weiteres Problem ist der Umgang mit den Tieren. Wildtiere zum Bestaunen, Prahlen oder gar zum Anfassen einzufangen hat nichts mit Liebe zur Natur zu tun und ist strengstens verboten, genau, wie das Anfüttern von Wildtieren! Vor allem einige Affen sind inzwischen so zutraulich, dass sie in den letzten Jahren zur leichten Beute für Tierhändler wurden. Die Unsitte, sich mit Anakondas zu behängen, kann für die Tiere nicht nur wegen des Stresses tödlich enden, denn der Cocktail aus Sonnen- und Mückenschutz auf unserer Haut ist für die Schlangenhaut lebensgefährlich. Bitte gehen Sie während der Tour energisch gegen solche Arbeitstaktiken bei den Touristenführern vor! Wer eine Tierbeobachtungsgarantie will, sollte in den Zoo gehen! In der Tourismusinformation erfährt man auch, welche Agenturen bzw. Guides überhaupt eine Lizenz für die Pampatouren haben. Achten Sie vor allem bitte auch darauf, was mit dem Plastikmüll geschieht. Viele Guides vergessen diesen einfach beim Umladen vom Boot in den Jeep. So gab es vor einem Jahr riesige Müllberge an den Einsatzstellen, und im Fluss trieben unzählige Flaschen und Dosen, die so manches Erinnerungsbild verschandeln.
Leider hat die Tourismusbehörde keinerlei Handhabe, um auffällige Agenturen abzustrafen oder gar zu schließen. Die zuständige gerichtliche Behörde hat ihren Sitz in Trinidad, eine halbe Weltreise - besonders in der Regenzeit - von Rurrenabaque entfernt.

Deshalb ist es so wichtig, dass Sie als Touristen und damit Geldgeber für die Region sich stark machen für ein wirkliches Tierparadies!

Faultier
Faultier
Jeepfahrt in die Pampa
Jeepfahrt in die Pampa
© Projekt Regenzeit e.V.    
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